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11. Dez. 20203 Min.

8 idyllische Fischerorte an der Westküste Südafrikas

An der West Coast gilt: Bokkoms statt Biltong. Seit Jahrhunderten ist diese Region der "Fischkorb" Südafrikas. Mittlerweile ist eine ganz eigene Kultur hier entstanden.

Unberührte, kilometerlange Strände, rauer Wind und hohe Wellen. Das ist die Westküste. Aber auch malerische Fischerdörfer und eine reiche Kulturgeschichte. Die West Coast gilt als gastfreundlichsten Region des Landes. Man kann in der Tat sagen, dass nirgendwo sonst in Südafrika so viel einzigartige Vielfalt geboten wird, wie im Biodiversitätskorridor an de Westküste. Sie ist die Quintessenz der "weniger befahrenen Regionen" und wie geschaffen für einen gemütlichen Road-Trip.

Auch die Ureinwohnen, die GuriQua und die SonQua (Buschmänner) gehören zur West Coast. Sie sind in der Geschichte der Westküste vergessen. Hier haben sie gefischt, die Zeichen des Ozeans und des Windes gelesen. Sie haben auch die Ankunft und Abreise von Vasco da Gama miterlebt. Er hielt sich nur 8 Tage in der Bucht von St. Helena auf und wird als einer der größten Seefahrer und Entdecker verehrt.

Bokkoms statt Biltong: Die Westküste Südafrikas


 
Heute ist die West Coast mit ihren verschlafenen Fischerdörfern neben der Garden Route und dem Krüger Nationalpark eine beliebte Reiseroute. Die dicksten Hummer und Langusten sind hier zu Hause, statt Fleisch wird Fisch (Bokkoms) getrocknet, die Wellen sind gewaltig und exotische Muscheln schmücken so gut wie jedes Haus.

Lamberts Bay

Dieser Ort ist für seine Vögel bekannt. Auf "Birds Island" leben tausende Tölpel und Kormorane auf engstem Raum zusammen. Hier kannst Du die Vögel in Ruhe beobachten und das Museum auf Birds Island gibt Dir Einsichten, die Du sicherlich noch nicht über diese Tiere wusstest. Lamberts Bay ist aber auch für die dicksten Hummer, die berühmten Crayfische und den Kartoffelanbau bekannt. Das Unternehmen Lamberts Bay Foods beschäftigt rund 270 Mitarbeiter und ist der größte einzelne Arbeitgeber an der Westküste nördlich der St. Helena Bay. Eine unabhängige sozioökonomische Studie ergab, dass durch den Pommes-Frites-Betrieb in Lambert's Bay landesweit etwa 2 250 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Lamberts Bay Hafen

Elands Bay
 
Surfer reiten hier die eiskalten Megawellen, während Bücherwürmer in Ruhe in ihre Geschichte eintauchen können. Jedes Jahr steigen hier Millionen von Hummer auf der Suche nach Sauerstoff aus dem Wasser und strömen an den Strand von Eland’s Bay. Nach ihnen ist der West Coast Crayfish Trail benannt. Der 6-tägige geführte Wanderweg entlang der unberührten Küste ist Teil der Süd-Nord-Tourismusroute, einer gemeindebasierten Initiative, die auf den Prinzipien des nachhaltigen Tourismus basiert.

Die Wanderung beginnt in Elands Bay, wo Du Deinen lokalen Führer triffst und endet in Ebenhaeser im Norden. Er beinhaltet die Übernachtung in gemeindeeigenen Gästehäusern in den abgelegenen Dörfern Steenboksfontein, Lambertsbaai und Papendorp. Die Wanderung ist eine intime und unvergleichliche Begegnung mit der wilden Schönheit der Westküste.

Surfen in Elands Bay

Laaiplek

In Laaiplek am Berg River begeben sich nachts Fischkutter, Seeleute sowie unzählige Schwarzdrosseln zur Ruhe. An Sommerabenden wehen hier kühle Meeresbrisen und Scharen von Kormoranen machen sich auf den Weg zu ihren Nistplätzen.

Velddrif

Dieser Ort ist die Bokkoms-Hauptstadt der West Coast.

Bokkoms ist getrockneter Fisch, der aus einer Fischsorte namens „Harders“ hergestellt wird. Dies ist die Leibspeise der Arbeiter von hier bis Mauritius. Bokkoms ist sehr beliebt bei den Einheimischen und jeder Besucher sollte eine Kostpobe wagen.

Bokkoms Hauptstadt Südafrikas

St. Helena Bay

Hier schlägt das Herz der Sardinen-Industrie. Außerdem ist St. Helena Bay auch beliebt bei Camping-Fans.

Paternoster

Paternoster ist Künstlerstadt, ein Paradies für Feinschmecker und Fischerort.

Das portugiesische Postboot Lisboa kenterte am 24. Oktober 1910 vor der Küste von Paternoster. Alle 250 Passagiere überlebten, drei Crew-Mitglieder ertranken. Die Fracht bestand aus Olivenölfässern, Rotwein und einigen Kampfstieren, die für die Arenen von Lourenco Marques bestimmt waren. Sogar die Bullen schafften es bis an die Küste und bereicherten den Genpool der Westküste über die nächsten Jahrzehnte.

Der Wein hatte seine ganz eigene Wirkung: Die Fischergemeinde nahm sich den Weinfässern an, die über Bord gegangen waren. Nach einwöchiger Abwesenheit machten sich ihre Ehefrauen auf die Suche nach den Männern. Sie fanden die Fischer in einer Höhle, auf Tuchfühlung mit den vollmundigen portugiesischen Tropfen.

Paternoster hat sich für Kapstädter mittlerweile als Wochenendausflugsziel etabliert.

Fischerboote am Strand von Paternoster

Cape Columbine

Der mächtigste Leuchtturm an der südafrikanischen Küste befindet sich genau hier. Er ist benannt nach einem Schiff, das hier in den späten 1820ern strandete. Die Übernachtung im Leuchtturm ist bei Besuchern sehr beliebt. Wer lieber den Sand an seinem Körper fühlen möchte, kann auf dem Campingplatz im Cape Columbine Nature Reserve seine Zelte aufschlagen.

Langebaan und der benachbarte West Coast National Park

Langebaan ist ein bisschen wie St. Peter Ording. Wer hierher kommt, macht hauptsächlich Wassersport. Mittlerweile ist der kleine Ort ein Tourismusmagnet. Im West Coast National Park kann man endlos spazieren gehen.
 
Im 17. und 18. Jahrhundert legten Piraten und Händler in Kraal Bay nahe Langebaan an, um Proviantnachschub zu besorgen. Hier wurden auch die 117.000 Jahre alten „Footprints Of Eve" entdeckt.
 
Übrigens: Mehr als 70.000 Vögel fliegen jedes Jahr aus Russland zur Lagune von Langebaan. Die Gegend ist ein bedeutender Zwischenstopp für Wandervögel aus allen Ecken der Welt.

Heißer Tipp: Du willst nach der West Coast einen weiteren Road Trip in Südafrika machen? Hier gehts lang zur Garden Route.

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